Karl Hofer

Freundinnen, 1923/24

Seit einem frühen, mehrjährigen Aufenthalt in Rom strebte Hofer eine Synthese von moderner Malerei und zeitloser Klassik an. In dem Gemälde Freundinnen stehen zwei junge Frauen exponiert in fester Umarmung vor einer hügeligen Landschaft. Die größere blickt frontal aus dem Bild, während die andere, ganz in sich gekehrt, bei ihr Geborgenheit sucht. Die Frauen geben einander Zuwendung und Trost, das Inkarnat der beiden strahlt vor dem nächtlichen Hintergrund Wärme aus. Den flächigen Farbfeldern des Himmels setzt Hofer das betonte Volumen der Figuren mit ihren holzschnittartig modellierten Gesichtern entgegen. In der Formensprache der Moderne schafft er ein Bild, dessen Symbolik Gültigkeit über die Zeit seiner Entstehung hinaus beansprucht. Über die Motivation für sein Schaffen schrieb Hofer: „Das Zentralproblem der bildenden Kunst ist und bleibt der Mensch und das Menschliche.“ Noch nach 1950, als die Abstraktion im Westen vorherrschend geworden war, trat Hofer als Hochschullehrer in West-Berlin streitbar für die figurative Kunst ein.

Daniel Koep

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 100cm x 81cm (Bild) 114cm x 96cm (Rahmen) cm x cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1924; beschlagnahmt durch die Kommission für »Entartete Kunst« 1937; wiedererworben 1947 Inv. Nr.: HK-2832 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Elke Walford

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