Franz Radziwill

Der Lilienstein an der Elbe, 1928

Majestätisch thront der Tafelberg über den Häusern. Die leuchtend gelben Akzente der Häuser bilden den einzigen Kontrast zu der sonst düsteren Stimmung und einem dramatisch bewölkten Himmel. Mit feinsten Pinselstrichen gestaltete der Maler Franz Radziwill das grobe Gestein des Bergs Lilienstein, der als Symbol der Sächsischen Schweiz gilt. Radziwill bereiste und studierte diese Landschaft, als er in den Jahren 1927/28 in Dresden lebte, finanziert durch ein Stipendium des Hamburger Kunsthistorikers Wilhelm Niemeyer. Seine Landschaftsdarstellungen aus dieser Zeit sprechen von der inhaltlichen und formalen Auseinandersetzung mit Werken der deutschen Romantik, vor allem von Caspar David Friedrich und Carl Gustav Carus. Radziwill hatte bei seinen Wanderungen Skizzen nach der Natur angefertigt, zwei Blätter zum Lilienstein befinden sich als Leihgaben in der Hamburger Kunsthalle. Sie veranschaulichen, wie Radziwill von einer flächigen Bleistiftzeichnung über eine aquarellierte Tuschzeichnung zu diesem Gemälde fand, das durch die sichtbaren Pinselstriche fast zeichnerisch wirkt. Über seine Dresdner Umgebung schrieb Radziwill im Jahr 1927: »Alles besteht hier aus Zeichnung […].«

Inga Dreesen

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 85cm x 100.5cm (Bild) 103.5cm x 119cm (Rahmen) cm x cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1930 Inv. Nr.: HK-2545 Sammlung: Klassische Moderne © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Elke Walford

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