Ernest Meissonier

Das Porträt des Sergeanten, 1874

Meissonier, dessen Historienmalerei sich in Frankreich größter Beliebtheit erfreute, als der frühe Impressionismus noch weitgehend auf Ablehnung stieß, stellte hier sechs Soldaten aus der Zeit nach der Französischen Revolution dar. Sie tragen noch die Uniform des Ancien Régime, während ihr Helm schon mit dem Abzeichen der Republik versehen ist. Die beiläufige Begebenheit auf dem Kasernenhof zeigt einen Zeichner mit einem Soldaten, der ihm in voller Montur und stolzer Pose Modell steht. Während der Künstler wie auch der neben ihm sitzende Hund konzentriert auf den Sergeanten mit dem Säbel blicken, verfolgen vier weitere Uniformierte gebannt die Entstehung der Skizze. Bemerkenswert ist Meissoniers feinmalerische Darstellungsweise, die durch ihre Detailgenauigkeit und die überzeugende Wiedergabe verschiedenartiger Texturen besticht. Mit dem Zusammentreffen von Künstler, Modell und Zuschauern kommentiert Meissonier das Spektakel der Bildproduktion, das in Paris um 1870 mit dem Salon die Massen zu faszinieren wusste.

Daniel Koep

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 73cm x 62cm (Bild) 111.5cm x 101.5cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Freiherr Johann Heinrich von Schröder-Stiftung 1910 Inv. Nr.: HK-1897 Sammlung: 19. Jahrhundert © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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