Max Liebermann

Abend am Uhlenhorster Fährhaus, 1910

Bereits 1890 und 1902 hatte Alfred Lichtwark den befreundeten Künstler gewinnen können, für die „Sammlung von Bildern aus Hamburg“ ein Gemälde anzufertigen, und einige Jahre später wurde Liebermann erneut mit einer Ansicht der Hansestadt beauftragt. 1909 reiste er wiederholt nach Hamburg, um das Gemälde vorzubereiten. So entstanden zahlreiche spontane Ölstudien der Alster, die Liebermann unmittelbar in der freien Natur anfertigte. Um die ausgelassene Stimmung am Fährhaus möglichst wirklichkeitsgetreu einzufangen, erwog Liebermann sogar, in dem Gebäude zu wohnen, um dem „Motiv so nahe als möglich zu sein“ (Brief vom 26.7.1909, Historisches Archiv der Hamburger Kunsthalle). Drei vollendete Fassungen entstanden auf Grundlage dieser Skizzen in Liebermanns Berliner Atelier. Die Hamburger Ansicht begibt sich mitten in das bunte Treiben am beliebten Ausflugsziel des Uhlenhorster Fährhauses. Vom Ufer aus blickt der Betrachter auf das Gewimmel der Ruderboote und den dicht bevölkerten Steg des Bootshauses. Im Hintergrund ragen die markanten Kirchtürme der Innenstadt in den sommerlichen Abendhimmel.

Amelie Baader

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 87.5cm x 112.4cm (Bild) 119.5cm x 144.5cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Geschenk von Martin und Eleonora Bromberg, Hamburg, 1910 Inv. Nr.: HK-1614 Sammlung: 19. Jahrhundert © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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