Max Liebermann

Amsterdamer Waisenmädchen im Garten, 1885

Während seiner zahlreichen Reisen durch die Niederlande machte Liebermann wiederholt Halt in Amsterdam. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt stach dem Künstler die farbenfrohe Tracht der Amsterdamer Waisenmädchen ins Auge. Aber nicht nur die markante Bekleidung faszinierte Liebermann – vor allem waren es die sozialen Hilfswerke der niederländischen Gemeinden, die Waisen- oder Krankenhäuser, denen er besondere Aufmerksamkeit schenkte. Die Darstellung der drei jungen Mädchen hat Liebermann lange nach seinem Holland-Aufenthalt im Hof des Münchner Ateliers begonnen und in Berlin vollendet. Seine Modelle kleidete er dabei in das traditionelle schwarz-rote Kostüm mit weißer Schürze, das der Maler zu Studienzwecken von seiner Reise mitgebracht hatte. Auf dem Hamburger Gemälde verzichtete Liebermann gänzlich auf moralisierende oder rührselige Elemente, sondern bemühte sich um eine möglichst naturgetreue Wiedergabe der Waisenmädchen, die er bei der Verrichtung ihrer alltäglichen Arbeit im Garten des Waisenhauses festhielt.

Amelie Baader

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 116.5cm x 95.5cm (Bild) 141cm x 123.5cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Vermächtnis Carl Christian Heerup, 1894 Inv. Nr.: HK-1584 Sammlung: 19. Jahrhundert © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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