Johann Georg Stuhr

Mittelmeerküste mit Hamburger Konvoischiff

145 Mittelmeerküste mit Hamburger Konvoischiff

Eichenholz,16 x 27,6 cm.
PROVENIENZ: Alter Bestand2; Leihgabe an das Museum für Hamburgische Geschichte 1916-1975.

Eine Bucht mit einem befestigten Haus am Wasser und einer massiv aufragenden Turmruine erstreckt sich bis an den rechten Vordergrund. Das Ufer bildet eine abfallende Linie, die kom-positorisch durch die von links ansteigenden
Gebäudespitzen und die Masten der auf Reede liegenden Schiffe ausgeglichen wird. Für die Darstellung der Wasseroberfläche wurde die Maserung des Bildträgers bewusst einbezogen.
Anders als es der frühere Titel Hamburger Flotte im Mittelmeer suggeriert, führt nur das am nächsten zum Betrachter liegende, sich dunkel vor dem Himmel abzeichnende Kriegsschiff rechts die hamburgische Fahne. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gefährdete die Piraterie vor der Küste Nordafrikas den Hamburger Mittelmeerhandel nach Spanien so sehr, dass die Stadt 1668/69 zwei eigene Konvoischiffe in Dienst stellte.3 Ohne dass sich der Zweidecker rechts eindeutig als eines der beiden Hamburger Kriegsschiffe Wappen von Hamburg und Leopoldus Primus identifizieren ließe, spiegelt das kleine Kabinettstück den Stolz der hanseatischen Kaufmannschaft auf die militärische Sicherung ihrer Handelswege wider. A. V.

1 Siehe T. Ketelsen, T. von Stockhausen, Verzeichnis der verkauften Gemälde im deutschsprachigen Raum vor 1800,
3 Bde., München 2002, Bd. 2, S. 1569-1579.
2 Nach 1923 inventarisiert; ein zuvor unter Inv. 145 verzeichnetes Gemälde von Romanelli (s. Katalog 1918, S. 132) war im November 1923 veräußert worden.
3 Siehe E. Baasch, Hamburgs Convoyschiffahrt und Convoywesen, Hamburg 1896, S. 12-64.

LIT.: Volker Plagemann, Kunstgeschichte der Stadt Hamburg, Hamburg 1995, S. 189.

Details zu diesem Werk

Eichenholz 16cm x 27.6cm (Bild) 25cm x 36.5cm (Rahmen) Inv. Nr.: HK-145 Sammlung: Alte Meister Bildnachweis: Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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