Adolf Carl
Im Sabinergebirge, um 1843-1845
Der in Hamburg aufgewachsene Carl brach 1843 gemeinsam mit seinen Düsseldorfer Malerkollegen Andreas Achenbach und Bernhard Fries nach Rom auf, wo er bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1845 verweilte. Das besondere Licht und die intensive Farbgebung der vorgefundenen Natur in der römischen Umgebung haben den Künstler während seines Italienaufenthaltes nachhaltig geprägt und ihn zu unzähligen Naturstudien animiert. Die vorliegende Ölskizze zeugt dabei von seinem geschickten Auge bei der Motivwahl und beeindruckt durch die schlichte Formensprache der unberührten Landschaft.
Zu sehen ist die schroffe und verlassene Bergwelt des Sabinergebirges. Im Vordergrund sind Reste einer zerfallenen Steinmauer auszumachen, rechts davon verläuft ein schmaler Pfad, der den Blick des Betrachters in den Bildraum lenkt. Stimmungsvoll setzte Carl durch die Schatten der Berge und die differenzierte Wiedergabe verschiedener Vegetations- und Gesteinsstrukturen die Flächen voneinander ab. Der pastose und tonige Farbauftrag mittels grober Pinselstriche unterstreicht zudem den Charakter einer spontan anmutenden Ölstudie.
Amelie Baader