
Lucas Cranach d. .Ä., Nachfolger
Philipp Melanchthon, 1534
Erst um 1532 entstanden in der Cranach-Werkstatt Porträts des neben Luther wichtigsten Reformators Philipp Melanchthon, der humanistisch gebildet war und ab 1518 Griechisch an der Wittenberger Universität lehrte. Cranach zeigte ihn – oftmals als Pendant Luthers – zumeist mit schwarzem Talar und gefalteten Händen, vor einem monochromen Hintergrund im Dreiviertelprofil nach links gewendet. Zur Verbreitung der neuen Lehre verfolgten die Porträts eine politisch motivierte Intention und darüber hinaus eine propagandistische Absicht. So sollte das Konterfei der Reformatoren fest im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Zu den engsten Vertrauten Martin Luthers gehörend, unterstützte Melanchthon diesen nicht nur bei der Übersetzung der Bibel, sondern verfasste die Confessio Augustana, die Kaiser Karl V. 1530 auf dem Augsburger Reichstag vorgetragen wurde und bis heute als die grundlegende Bekenntnisschrift der lutherischen Kirchen gilt.
Sandra Pisot