Caspar David Friedrich

Berglandschaft in Böhmen, um 1830

Die Berglandschaft in Böhmen offenbart nicht nur das reduktiv-abstrahierende Landschaftsverständnis Friedrichs, sondern auch sein besonderes Gespür für bildnerische Harmonie. Eine grasbewachsene Ebene, der Höhenzug eines Mittelgebirges und die am Himmel ziehenden Wolken – aus diesen drei raumhaltigen, horizontal geschichteten Streifen setzt sich die Komposition zusammen. Den Sinn des Künstlers für subtile farbharmonische Setzungen offenbart auch das Kornfeld, welches im Mittelgrund als schmaler gelber Streifen in Erscheinung tritt und zwischen der Grünpalette der Ebene und dem Bleigrau des Gebirges vermittelt. Eine zweifelsfreie topographische Zuordnung des Gebirgszuges konnte bislang nicht erbracht werden. Womöglich handelt es sich um einen Abschnitt des Riesengebirges mit der Schneekoppe als dessen höchster Erhebung. Derartige Zuordnungsprobleme begegnen im Werk von Friedrich häufig. Während er in seinen Naturstudien der vorgefundenen Situation zumeist treu folgte, nahm er sich im Gemälde die Freiheit, Versatzstücke miteinander zu kombinieren, die unterschiedlichen Regionen entstammten.

Markus Bertsch

Details zu diesem Werk

Öl auf Leinwand 35cm x 48.8cm (Bild) 49cm x 63cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, erworben 1904 Inv. Nr.: HK-1052 Sammlung: 19. Jahrhundert © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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