Jan Abrahamsz. Beerstraten
Der Hafenturm von Hoorn, 1651 - 1662
Der mächtige, schneebedeckte Backsteinturm markiert die Einfahrt des zugefrorenen Hafens. Auf der Mole gegenüber stehen Schuppen und ein kleiner Turm, dahinter die Masten ankernder Schiffe. Auf dem Eis Schlittschuhläufer und Schlitten. Der Hafenturm wurde 1532 errichtet, die hölzerne Turmspitze 1651 hinzugefügt. Beide Daten sind auf dem Bild festgehalten, letzteres also das frühestmögliche Entstehungsdatum.
Eine Zeichnung Beerstraatens im Kupferstichkabinett Berlin diente als Vorlage.(Anm. 1) Bei der Umsetzung des Querformats wurde der Ausschnitt verengt und die Hafenpromenade nach vorn verlängert. Schnee und Eis, der düstere Wolkenhimmel sowie die Staffage fehlen auf der Zeichnung. Die Figuren stammen vermutlich von Abraham Beerstraaten, seinem Sohn.
Nach einer Notiz auf der Berliner Zeichnung befand sich ein entsprechendes Gemälde »von doppelter Größe in der Sammlung Lord Butes, London«. Ein weiteres Gemälde mit der Ansicht von Hoorn im Winter, ebenfalls ein Hochformat, wurde 1747 auf der Versteigerung der Sammlung Seger Tierens, Den Haag, zum Verkauf angeboten.(Anm. 2)
Thomas Ketelsen 2001
1 Bleistift, getuscht, 312 x 556 mm, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv. 11740; E. Bock, J. Rosenberg, Die Zeichnungen Alter Meister im Kupferstichkabinett. Die Niederländischen Meister, Berlin 1930, S. 76.
2 Hoet 1752/1770, Bd. 2, S. 118, Nr. 300: »Een Winter met Schaatsryders voor de Stad Hoorn, door J. Beerestraaten, h. 2v. 5d., br. 2v.«.
Lit.: Handschriftlicher Katalog der Slg. Johannes Amsinck, 1836, Nr. 5; Verzeichnis 1880, S. 2, Nr. 10; Katalog 1918, S. 5 f.; Katalog 1921, S. 5 f.; Katalog 1930, S. 4 f.; Katalog 1956, S. 19; Katalog 1966, S. 19.