Duane Hanson
Homeless Person, 1991
Duane Hanson widmete sich in seiner Kunst immer wieder sozialkritischen Themen wie Rassismus und Ausgrenzung. Dabei rückt er Menschen in den Vordergrund, die normalerweise am Rande der Gesellschaft stehen. Seine hyperrealistisch gestalteten Skulpturen sind nach lebenden Modellen gefertigt. Die Gussform aus Silikongummi wird dabei mit erhitztem Kunststoff aufgefüllt, mit Schellack versiegelt und anschließend bemalt. Die Kleidung, Perücken und Accessoires verleihen den Objekten eine typisierte Authentizität.
Aus der Figur des Obdachlosen (Homeless Person, 1991) spricht Resignation, Erschöpfung und Verzweiflung. Wir sind als Ausstellungsbesucher*innen gezwungen, genauer hinzusehen – eine Konfrontation, die wir im alltäglichen Leben gerne vermeiden. Das Graffiti wird in den Nationalfarben des Ausstellungsortes jeweils neu an die Wand gebracht und damit eine Verortung im Hier und Jetzt vorgenommen. So wird deutlich, dass die Probleme, die Hanson anspricht, kein zeitlich oder geographisch eingegrenztes Phänomen darstellen.
Ann-Kathrin Hubrich / Brigitte Kölle