Katinka Bock
Trostpfützen (flaschengrün), 2021
Vierzig glasierte, mit Wasser gefüllte Keramikschalen liegen in einer offenen Formation auf dem Boden. Nach und nach verdunstet das Wasser, lagert sich ab, wird nachgefüllt, verdunstet, lagert sich ab. Allmählich wird so immer deutlicher eine Kalkschicht zu sehen sein – das Vergehen der Zeit wird sichtbar. Es ist das Prinzip von Bogomir Eckers Tropfsteinmaschine, doch die Hohlform der Schale wird eine völlig andere Form der Ablagerung hervorbringen. Darüber hinaus weckt der poetische Titel Trostpfützen Assoziationen zu den sogenannten Tränengefäßen (Lacrimarium), welche in vergangenen Zeiten unter anderem als Grabbeigabe dienten. Das Fortschreiten der Zeit und ihre skulptural-plastische Materialisierung versprechen gleichermaßen Trost.