Anna Grath

Carrie, 2018

Im Fokus der bildhauerischen Arbeit von Anna Grath stehen sowohl die formalen als auch die funktionalen und narrativen Qualitäten gängiger Gegenstände und Materialien. Dabei werden die verwendeten Materialien und Dinge von ihren eigentlichen Verwendungszwecken befreit und neu konstruiert. In Carrie (2018) findet eine Gratwanderung zwischen dem Gewicht des Zements und den Belastungsgrenzen einer Tasche statt. Auf der formalen Ebene ist es Grath somit möglich, gegensätzliche Materialien zu kombinieren, eine Balance zu finden und damit auf die den verschiedenen Materialien eigenen Grenzen und Möglichkeiten hinzuweisen. Das ehemalige Einkaufsnetz streckt und zieht sich in neue Formen, der Zement belastet das Netz, ist selbst aber nicht veränderbar. Die Ausgangsmaterialien erinnern dabei weiterhin an alltägliche Handlungen, die Wandarbeit selbst ist dagegen formal mit der Zeichnung verwandt. Das Netz kann als Schraffur gelesen werden, die Zementplatte als Form.


Anna Grath's sculptural work focuses on the formal, functional and narrative qualities of common objects and materials. In her process, the materials used are freed from their actual purposes and reconstructed. In Carrie (2018), a balancing act takes place between the weight of cement and the maximum capacity of a net shopping bag. On the formal level, Grath is thus able to combine opposing materials to find a balance and point to the limits and possibilities inherent in the various materials. The former shopping bag stretches and pulls itself into new shapes, while the cement weighs it down but is itself not changed. The source materials continue to recall everyday banal actions, but the wall work is formally related to drawing. The net can be understood as shading, the cement slab as a form.

Details zu diesem Werk

Textilien, Beton Hamburger Kunsthalle. Dauerleihgabe des Fonds für Junge Kunst der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen Inv. Nr.: G-2019-7 Sammlung: Galerie der Gegenwart © Anna Grath Foto: Robert Schlossnickel

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