Ólafur Elíasson
Spielraum für den Anfang der Kritik, 2009
Freiraum eröffnen die beiden Werke dem Museumsbesucher – in konkretem und übertragenem Sinn. Hier kann er an einem Kunstwerk partizipieren und modellhaft ein neues Zusammenspiel von Funktionen im Umgang mit Kunst erproben: Mit dem Stecksystem werden eigene Formen erfunden, die angeregt sind durch die Vorgaben des Spiels, die anderen Besucher sowie die umgebende Architektur. Die teils verspiegelten Rasterregale des Spielraums ermöglichen, die eigenen Arbeiten zu inszenieren und zu reflektieren, auch in Bezug zu hier präsentierten anderen Werken aus der Sammlung. So verwandelt der in einmaliger Kooperation mit dem Museum entwickelte Arbeits-, Ausstellungs- und Vermittlungsort, der Das Hamburger Kinderzimmer genannt wird, mit immer neuen kuratorischen und vermittelnden Eingriffen den konkreten Museumsraum in eine neuartige Spiel- und Wahrnehmungsform. Zugleich zeigt er das Grundinteresse des dänischen Künstlers isländischer Herkunft: Wie erleben wir die Welt – wie treten Mensch und Raum, Kunst und Gesellschaft in Wechselwirkung?
Annabelle Görgen