Gregor Schneider

Schwarzer Kubus, 2002

Gregor Schneiders "Schwarzer Kubus" lässt einen Körper entstehen, der Skulptur, Modell und Raum zugleich ist. Weder Gebrauchsspuren noch narrative Details erleichtern eine schnelle Einordnung des tiefschwarzen, abstrakten Würfels. Form und Volumen sind deutlich erkennbar und doch entzieht sich der Würfel genauerer Betrachtung, bewahrt sein Geheimnis – nichts dringt ein, nichts tritt heraus. Die hermetische Struktur des Kubus stellt einen Zusammenhang zur Kaaba in Mekka her. Das jeweilige Innere ist isoliert und räumlich nicht wahrnehmbar. Schneider begreift die Skulptur hier als universelle Form, die frei ist für Interpretationen. Für den Künstler steht schwarz für das Nichts. Für Betrachter*innen entfaltet die Arbeit eine Suggestivkraft, die in den Bann zieht und zugleich herausfordernd ist. So reflektiert der Kubus kulturgeschichtliche Bezüge, wie beispielsweise das Schwarze Quadrat (1915) von Malewitsch. Gleichzeitig wird der Würfel mit den subjektiven Wahrnehmungen aufgeladen, die Betrachter*innen in diesen hinein projizieren.

Jan Steinke

Details zu diesem Werk

Metall, Faserplatten, Lack / Metal, fibreboard, coating Geschenk von Elisabeth und Gerhard Sohst, 2008 Inv. Nr.: G-2008-4 Sammlung: Galerie der Gegenwart © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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