Jenny Holzer

Installation for the Hamburger Kunsthalle (Ceiling Snake), 1996

Installation für die Hamburger Kunsthalle (Decken Schlange)

Die ortsspezifische Installation, die Jenny Holzer zur Eröffnung der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle entwickelte, verbindet seither den Gründungs- mit dem Neubau. Eine rote Leuchtschrift zieht in rascher Folge, wie eine Schlange, über ein an der Decke befestigtes LED-Band und leitet den Besucher über das Treppenhaus vom alten in den neuen Gebäudeteil. Zu lesen sind deutsch- und englischsprachige Textfragmente, die von Jenny Holzer selbst verfasst wurden wie zum Beispiel “EVEN YOUR FAMILY CAN BETRAY YOU” oder „WARTEN HILFT KEINEM“. Sie bestechen durch ihre sprachliche Eindringlichkeit und handeln von Macht und Unterdrückung, Angst und Bedrohung. Textinhalt und Präsentation bilden einen Kontrast, ist doch das Leuchtband dem eher neutral anmutenden Kontext der Informationstechnologie entnommen. In Ceiling Snake wird das schmale LED-Band zum Träger von Mitteilungen, die von den Bedingungen des Menschseins handeln.

Luisa Pauline Fink
The installation Ceiling Snake was created by Jenny Holzer (* 1950) on the occasion of the opening of the Gallery of Contemporary Art. Since then, it has connected the original building of the Hamburger Kunsthalle with the Gallery of Contemporary Art Red neon signs run in rapid succession along a 47-metre-long LED strip, guiding visitors from one part of the building to the other via the staircase. Text fragments in German and English can be read. The cycle lasts a total of almost three hours and consists of over 1,000 alphabetically ordered sayings taken from Holzer's own texts, including Truisms, Inflammatory Essays, The Living Series, The Survival Series, Under a Rock, Laments, Mother and Child, War and Lustmord. They deal with power and oppression, fear and threat, but also with clichés and prejudices. The medium of the LED tape, common in information technology, becomes the carrier of short messages that broadcast issues from the banal to the existential.

Luisa Fink/Brigitte Kölle

Details zu diesem Werk

LED-Leuchtschriftband, roten Dioden, Metall Erworben 1996. Restauriert mit Mitteln der Freunde der Kunsthalle e.V, 2015 Inv. Nr.: G-1996-19 Sammlung: Galerie der Gegenwart © VG Bild-Kunst, Bonn 2022 / Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford

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