Robert Morris

Untitled (Felt Tangle), 1967

(Grauer Filz)

Filz ist ein Material mit besonderen Eigenschaften: steifer als Stoff, aber dennoch flexibel. Man kann ihn falten, auslegen oder hängen, der Filz verliert niemals seine charakteristische Widerständigkeit. Robert Morris geht es in seinen Werken aus Filz, an denen er seit 1967 arbeitet, vor allem um das Verhältnis zwischen Material und Formbarkeit. In der frühen Arbeit, die den Zusatztitel Felt Tangle, also Filz-Durcheinander, trägt, hängen graue, überwiegend geometrisch eingeschnittene Stücke Filz von der Wand herab. Sie sind ineinandergesackt und miteinander verwoben. Schlaff und dennoch formstabil bildet sich ein Filzhaufen auf dem Boden, wie eine zähe Flüssigkeit, die sich von der Wand in den Raum ergießt. Morris’ Interesse ist hier nicht nur ein skulpturales. Die Skulptur ist wie dieser Filzhaufen für Morris immer auch Artefakt einer vergangenen Handlung, in diesem Fall des Zerschneidens und Formens des Filzes.

Tilman Walther

Details zu diesem Werk

Grauer Filz Hamburger Kunsthalle Inv. Nr.: G-1995-10 Sammlung: Galerie der Gegenwart © Hamburger Kunsthalle / bpk © VG Bild-Kunst, Bonn Foto: Christoph Irrgang

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