Andreas Slominski
Falle, 1990
Mäusemassenfang
Die Fallen von Andreas Slomininski sind keine Attrappen. Sie sind funktionstüchtig, oft handelsübliche Geräte, manchmal verändert, teilweise selbst konstruiert. Es sind zum Beispiel Bären-, Fuchs- oder Vogelfallen, die in den Ausstellungsräumen „fängisch“, also zum Fangen bereit, aufgestellt werden. Im Museum allerdings stellt sich die Frage, auf wen die Fallen abzielen. Gelten sie dem Betrachter, der Institution oder vielleicht der Kunst selbst? Slominski trägt wenig zur Klärung bei, verstrickt sich stattdessen bei seinen Aussagen bewusst in Widersprüche. Damit stellt er eine weitere Falle: die Verwirrung. In seiner Kunst verwendet Slominski unscheinbare Gegenstände und Materialien aus dem Alltag, verrückt im Kunstkontext dann den eigentlichen Sinn, so dass dem Paradox, dem Absurden und dem Nonsens Platz gemacht wird. Er ist ein Fallensteller, wie er selbst sagt, und seine Fallen wollen zum Stolpern bringen – vor allem gedanklich.
Mechthild Achelwilm