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Leonard Bramer

Josephs blutiger Rock, um 1636

In unordentlicher Bauernstube sitzen neben einem Haufen von Fässern, Gerümpel und Scherben Isaak und Rebekka mit den Gebärden höchster Verzweiflung. Vor ihnen ein Sohn mit Josephs blutigem Rock. Ringsum jammernde Söhen und Knechte. L. abseits eine weitere Gruppe. Schmutzige Farben, flackriges Licht.
(aus: Kunsthalle zu Hamburg. Katalog der Alten Meister, Hamburg 1918, S. 21, Nr. 17)

"6 Josefs Brüder bringen dem Vater den blutigen Rock. - Um 1636 entstanden. - Rechts sitzt inmitten von ländlichem Gerät in einem scheunenartigen Raume der alte Jakob und zerreißt sich vor Schmerz sein Gewand. Vor ihm stehen fünf Brüder des Josef und überbringen den Rock. Hinter Jakob fünf Diener mit lebhaften schmerzbewegten Gesten. Links im Hintergrunde einige Personen. Das Licht fällt von links oben grell auf den Überbringer des Rockes, den vordersten von Josefs Brüdern, der orientalisch mit Turban und Kittel sowie hohen Stiefeln bekleidet ist. Rechts im Vordergrund Fässer, ein Krug, ein Sieb, ein Korb und Bottiche, sowie eine Getreideschaufel - Der Gesamteindruck ist der gut vertriebener Malerei im Gegensatz zu dem sonst breiteren, fast rohen Auftrag. Aus dem livenen Grundton lecuhten heraus der zinnoberrote rock mit blaugrüner Borte des vorderen Bruders. Zinnober und bräunliche Töne auf den irdenen Töpfen in den Kleidungen der HIntergrundsfiguren. Der blutige Rock ist goldgelb mit roten Flecken, das Gewand des Vater Jakob schmutzig violett. In den Einzelheiten, so auf den Gesichtern, tritt die breitere Malweise wieder hervor. Die Reflexlichter treten beim Lichteinfall an den ländlichen Gerätschaften ganz gut vertrieben mit etwas fettigglänzenden Lichtern auf, ähnlich wie bei dem Gothaer Bramer."
(aus: Heinrich Wichmann: Leonaert Bramer. Sein Leben und seine Kunst, Leipzig 1923, S. 95)

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Eichenholz Inv. Nr.: E-17 Sammlung: Ehemaliger Bestand

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