Edward Burne-Jones

Der Garten der Hesperiden, 1869-1873

Die Hesperiden der griechischen Mythologie sind unsterbliche Jungfrauen, die an der westlichen Grenze der Erde zusammen mit dem Drachen Ladon jene goldenen Äpfel hüten, die Hera als Symbole der Fruchtbarkeit und Liebe bei ihrer Heirat mit Zeus von dessen Mutter Gaia geschenkt bekam. Burne-Jones setzte sich nach seinem Anschluss an die Präraffaeliten um Dante Gabriel Rossetti und Ford Madox Brown intensiv mit der Kunst der italienischen Frührenaissance auseinander. 1859 unternahm er seine erste Italienreise, die ihn unter anderem nach Florenz führte. Hier kopierte er in den Uffizien Details aus Botticellis Primavera (um 1478). Die rhythmische Auffassung der Hesperidengruppe geht unmittelbar auf die Tänzerinnen bei Botticelli zurück. Die Gesichter dagegen gestaltete er nach realen Modellen, darunter seine Geliebte Mary Zambaco. Die bei aller Leichtigkeit der Bewegung monumentale Körperlichkeit der Tanzenden, die von den transparenten Gewändern noch akzentuiert wird, lässt gleichermaßen an Andrea Mantegna wie an Botticelli denken.

Wolfgang Cortjaens

Details zu diesem Werk

Wasserfarbe auf Papier auf Leinwand 1190mm x 980mm (Blatt) 120cm x 140.5cm (Rahmen) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 74419 Sammlung: KK Zeichnungen, England, 15.-19.Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford, CC-BY-NC-SA 4.0

Wir sind bestrebt, die Art und Weise zu hinterfragen, wie wir über Kunst und unsere Sammlung sprechen und diese präsentieren. Daher freuen wir uns über Ihre Anregungen und Hinweise.

Feedback
Weitere Werke von
Edward Burne-Jones