Ferdinand Ruscheweyh, Stecher, nach
Peter von Cornelius, Zeichner, Erfinder
Georg Andreas Reimer, Verleger

Nachtstück. Straße vor Gretchens Türe, 1845 (gestochen 1816)

In: "Bilder zu Goethes Faust von P. Cornelius", Berlin 1845, Blatt 8



Bildprogramm des vorliegenden Blattes (mit Versangaben):

Der Tod Valentins sowie dessen letzte Worte an seine Schwester Gretchen sind die Primärereignisse dieser Szene. Die Darstellung vereint mehrere Handlungsstränge ineinander. Der verletzte Valentin liegt auf dem Boden und deutet mit dem Zeigefinger auf Gretchen, die schamvoll und trauernd den Kopf geneigt hat. Valentin prophezeit ihr großes Unglück nach der Geburt des Kindes und den Ausschluss aus der Gesellschaft (V 3733-3753). Des Weiteren gibt er ihr die Schuld an seinem nahenden Tod: „Da du dich sprachst der Ehre los, / Gabst mir den schwersten Herzensstoß.“ (V 3772 f.). Neben ihr steht Marthe, die ihn mit einem Gestus davor mahnt, mit den Anschuldigungen sein Seelenheil zu verspielen (V 3765). Weitere Bewohner beobachten die Situation. Im Hintergrund entfernen sich unbeobachtet Mephisto und Faust, der noch das Schwert in der Hand hält, mit dem er Valentin tödlich verletzt hat. Ein Kater schleicht sich an der Treppe entlang. Auf dieses Detail hat Mephisto im Text Bezug genommen: „Und mir ist’s wie dem Kätzchen schmächtig, / Das an den Feuerleitern schleicht; / Sich leis‘ dann um die Mauern streicht;“ (V 3655-3657).

Details zu diesem Werk

Kupferstich, Radierung 484mm x 369mm (Bild) 530mm x 394mm (Platte) 670mm x 511mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: 69273 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 19. Jh. , CC-BY-NC-SA 4.0

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