Ferdinand Ruscheweyh, Stecher, nach
Peter von Cornelius, Zeichner, Erfinder
Georg Andreas Reimer, Verleger

Auerbachs Keller zu Leipzig, 1845 (gestochen 1814)

In: "Bilder zu Goethes Faust von P. Cornelius", Berlin 1845, Blatt 4


Bildprogramm des vorliegenden Blattes (mit Versangaben):

Die Szene im Wirtshaus ist das erste gemeinsame Erlebnis von Faust und Mephisto. Dieser möchte Faust in die Gesellschaft der Kumpanei einführen, um ihm das unbeschwerte Leben nahe zu bringen (V 2158-2160). Sie treffen auf vier Studenten verschiedenen Alters. Die Szene ist eine satirische Darstellung des Themas Universität, da ein Gelage unter den Studenten stattfindet. Cornelius stellt den Moment dar, in dem die Studenten von Mephistos Zauber gefangen sind, nachdem sie versucht haben, ihn anzugreifen (V 2310-2315). Ihre Wahrnehmung wurde so verändert, dass sie sich in einem Land mit Weinbergen sehen, ihre Messer zücken und die Trauben abschneiden wollen. Sie merken jedoch nicht, dass sie dabei sind, sich gegenseitig die Nasen abzuschneiden (V 2316-2320). Die Betrunkenen werden deutlich charakterisiert. Weinkrüge stehen auf dem Tisch, ein Becher und ein Stuhl sind bereits umgefallen. Aus mangelnder Zurechnungsfähigkeit nehmen sie die Gefahr des Messers nicht wahr. Mephisto und Faust, die sich bereits dem Ausgang zuneigen, beobachten die Situation. Besonders Mephisto zeigt durch sein schelmisches Lächeln und die Geste mit dem Zeigefinger seinen Gefallen daran, während Faust ein stiller Beobachter ist.

Details zu diesem Werk

Kupferstich, Radierung 350mm x 452mm (Bild) 378mm x 469mm (Platte) 510mm x 671mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Bibliothek Inv. Nr.: 69269 Sammlung: KK Druckgraphik, Deutschland, 19. Jh. , CC-BY-NC-SA 4.0

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