Rembrandt Harmensz. van Rijn

Mann, nach einem Gipsabguss zeichnend, um 1641

Wir wissen, dass Rembrandt auch als Lehrer für Malerei, Zeichnen und Graphik tätig war und damit Geld verdiente. Die Schüler übten sich im Zeichnen nach lebenden Modellen, aber auch nach Gipsfiguren. Hier sehen wir eine Szene am Abend im Atelier; die geistige Atmosphäre wird durch aufgestapelte Bücher verdeutlicht. Offenbar arbeitet man schon lange zusammen, denn die Kerze in dem mächtigen Leuchter ist bereits weit heruntergebrannt. Ihr Licht bescheint sowohl die Gipsbüste, die wir aus der Atelierszene (Inv.-Nr. 6315) kennen, als auch den Zeichner, der sein schon etwas zerzaustes Skizzenbuch vor sich hat. Seine zeichnende Hand liegt schwer auf dem Buch und drängt nach vorn wie auch sein Blick, der die Züge der Gipsfigur genau erforschen will, um sie richtig zu erfassen. Wie es scheint, hält er in der Linken den Kopf einer Tonpfeife, aus der er zu seiner Stärkung hin und wieder einen Zug nimmt.

Thomas Gädeke

Details zu diesem Werk

Radierung 93mm x 63mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6250 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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