Rembrandt Harmensz. van Rijn

Hieronymus bei der Weide, 1648

Die Landschaftsstudie des Weidenbaums ist das wichtigste dieses Blattes. Der vielfach geöffnete und ausgehöhlte alte Stamm steht fest verwurzelt an einem Bach. Frische Triebe schlagen aus dem Stamm und bezeugen seine Lebenskraft. Daneben bietet er auch dem kleinen Vogel, der sich auf ihm niedergelassen hat, einen Platz. Die Geschichte des heiligen Hieronymus hat Rembrandt fast beiläufig hinzu skizziert. Hieronymus war der erste Übersetzer der Bibel, und zwar in die lateinische Sprache. Man hat ihn sich als Einsiedler gedacht, der in Begleitung eines gezähmten Löwen und immer einen Totenschädel als Zeichen der Vergänglichkeit vor Augen in der Einsamkeit der Natur arbeitet. Hieronymus war Bischof und galt später mit Ambrosius, Augustinus und Gregor als Kirchenvater. Daher sieht man den typischen Kardinalshut bei ihm.

Thomas Gädeke

Details zu diesem Werk

Radierung und Kaltnadel 179mm x 133mm (Platte) 182mm x 135mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6222 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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