Rembrandt Harmensz. van Rijn

Christus wird dem Volke vorgestellt (Matthäus 27, 21-23 und Markus 15, 1-15), 1655

Die beiden großen Blätter des „Ecce homo“ gehören zu den berühmtesten Radierungen Rembrandts. Wie schon bei der der Radierung „Die drei Kreuze“ (vgl. Inv.-Nr. 6194, 6195) handelt es sich um zwei verschiedene Versionen, auch hier hat Rembrandt die Platte, nachdem er schon Drucke davon gemacht hatte, noch weiter bearbeitet und dabei deutlich verändert (vgl. Inv.-Nr. 6192). Auf einer Art Balkon sehen wir Christus und Pilatus. Sie sind umgeben von Soldaten, die Jesus gefangengenommen und zu Pilatus gebracht haben. Pilatus, dem Statthalter des römischen Kaisers in Jerusalem und damit auch dem höchsten Richter, stand es zu, über Leben und Tod zu urteilen. Zum jüdischen Osterfest, dem Paschafest, pflegte er jedes Jahr einen Gefangenen freizulassen. Rembrandt zeigt uns die Szene, wie Pilatus mit Jesus aus dem Palast heraus vor das Volk tritt und fragt, ob er ihn freigeben soll. Das Volk aber ist für einen anderen Gefangenen und ruft, Jesus solle gekreuzigt werden. Der Evangelist Matthäus, der uns von dieser Szene berichtet (27, 11-26), schreibt zwar, dass Pilatus Christus für unschuldig hält, ihn schließlich aber doch kreuzigen lässt.

Uta Kuhl
Einen späteren Zustand zeigt Inv.-Nr. 6192.

Details zu diesem Werk

Kaltnadel, sehr leichter Plattenton 358mm x 454mm (Platte) 364mm x 461mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6190 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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