Rembrandt Harmensz. van Rijn

Die Anbetung der Hirten, um 1654

Etwa im Jahr 1654 schuf Rembrandt eine Serie kleiner Blätter mit Szenen aus der Kindheit Jesu, wie sie uns der Evangelisten Lukas berichtet. Zu Beginn steht die Anbetung der Hirten im Stall von Bethlehem. Anders als bei der etwas früher entstandenen „Anbetung“ im Dunkel der Nacht (vgl. Inv.-Nr. 6153) ist diese Szene in warmes Licht getaucht, so dass wir die kleine Menschengruppe im Stall gut erkennen können. Im Mittelpunkt sitzt Maria mit dem schlafenden Jesuskind im Arm. Ihr Schleier ist wie ein kleiner Baldachin schützend über dem Gesichtchen des Kindes aufgespannt. Rechts vor ihnen sehen wir Joseph, der mit ausgestreckten Händen auf die beiden hinweist. Die Hirten sind von links in den Stall gekommen und schauen über eine Bretterwand andächtig auf Maria und Jesus. Auch ein kleines Kind ist dabei, das kaum über die Wand hinüberschauen kann. Sein Gesicht zeigt ein glückliches Lächeln, wie die erwachsenen Hirten ist auch das Kind still ergriffen. Die beiden Ochsen im Hintergrund rechts scheinen sich dagegen beim Fressen nicht stören zu lassen. Auch die meisten Menschen konnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht begreifen, welches Wunder mit der Geburt Jesu geschehen war.

Uta Kuhl
Einen späteren Zustand zeigt Inv.-Nr. 6155a.
Vgl. hierzu auch Inv.-Nr. 6153 und 6154.

Details zu diesem Werk

Radierung 105mm x 129mm (Platte) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6155 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Bildarchiv Hamburger Kunsthalle / bpk, CC-BY-NC-SA 4.0

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