Rembrandt Harmensz. van Rijn

Selbstbildnis mit Mütze, den Mund geöffnet, 1630

Der hier dargestellte Mensch hat offenbar etwas Unheimliches erlebt. Rembrandt zeichnete bewusst die Mütze nicht mehr ganz auf die Radierplatte. Dadurch verstärkte er in diesem Porträt den Eindruck von Bedrängnis und Dramatik, zumal das Blatt im unteren Teil noch Freiraum bietet. Sofort fallen die in ihrem Schrecken starr blickenden, weit aufgerissenen Augen auf. Die Augenbrauen darüber steigen ängstlich in das Dunkel der Stirn auf. Der Mund ist weder geöffnet noch geschlossen. Vielmehr werden die dicken Lippen nach vorne geschoben, als wollte sich der Künstler damit vor dem Verursacher des jähen Schreckens schützen, der ihm offensichtlich gegenübersteht.

Thomas Gädeke

Details zu diesem Werk

Radierung und Kaltnadel 51mm x 46mm (Platte) 54mm x 47mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6092 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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