Rembrandt Harmensz. van Rijn

Bildnis Jan Lutma, 1656

Jan Lutma, der in Amsterdam ein bekannter Silberschmied war, wurde 1584 in der deutschen Stadt Emden geboren. Als das Porträt entstand, war er also 72 Jahre alt. Bevor er sich in Amsterdam niederließ, hatte er sechs Jahre in Paris gelebt; er war also ein Mann, der sich in der Welt auskannte. Rembrandt stellt ihn in einem Zimmer dar, wo er auf einem Lehnstuhl mit geschnitzten Löwenköpfen sitzt. In seiner rechten Hand hält er einen Gegenstand, der wie eine kleine Statue aussieht; vielleicht ist es auch ein Kerzenhalter. Auf jeden Fall scheint es ein Gegenstand aus Metall zu sein. Links neben Lutma steht auf einem Tischchen das Werkzeug des Silberschmiedes: ein Hammer und ein Becher mit Punzen, dahinter eine Schale, die mit diesem Werkzeug hergestellt, also „getrieben“ wurde. So heißt der Vorgang, bei dem Metall mit den feinen Stahlstäben, den „Punzen“, in eine bestimmte Form gehämmert wird. Auch die Kleidung des Mannes, eine Kappe und ein Hausmantel über dem Wams, scheint seine Arbeitskleidung zu sein. Rembrandt weist also auf den Beruf des Dargestellten hin. Durch ein Fenster hinter Lutma fällt Licht in den Raum, das sich in der Silberschale spiegelt und sie zum Glänzen bringt. Der Vordergrund bleibt relativ dunkel. Obwohl der Goldschmied mit dem Rücken zum Fenster sitzt, ist sein Gesicht gut zu erkennen, das einen nachdenklich-stillen, fast ein wenig traurigen Eindruck hinterlässt.

Uta Kuhl

Details zu diesem Werk

Radierung, Kupferstich und Kaltnadel 197mm x 150mm (Platte) 201mm x 153mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6042 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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