Lange Zeit glaubte man, dass es sich auch bei diesem Porträt um ein Selbstbildnis Rembrandts handelt. Man kann es gut mit dem Selbstbildnis mit Mütze und Schal von 1633 (Inv.-Nr. 6001) vergleichen. Aber man wird auch bemerken, dass eine Ähnlichkeit mit dem Künstler nicht besteht, der übrigens neben der Nase keine Warze hatte. Der dargestellte Mann trägt einen mit Pelz besetzten Reitermantel, der mit einem Band über der Brust zusammengehalten wird, einer sogenannten Tassel. Darunter sieht man eine Ehrenkette, wie sie holländische Admiräle in dieser Zeit trugen. Man kann aber nicht sagen, ob Rembrandt hier eine hochrangige Persönlichkeit wie einen Admiral wiedergegeben hat oder ob er nur – wie so oft – ein Modell mit einem phantastischen Kostüm ausstattete.

Thomas Gädeke

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unten rechts signiert und datiert: "Rembrandt / f. 1634"

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso oberhalb der Mitte links nummeriert: "13" (Bleistift); unterhalb davon bezeichnet und nummeriert: "S 23" (Bleistift)

• Werkverzeichnis

  Bartsch 1797.22.23; Hollstein XVIII.11.B 23 III (von III); New Hollstein Rembrandt I.215.135 III (von III)

• Provenienz

  Wohl spätestens seit 1878 im Besitz der Kunsthalle; vgl. [Meyer, Christian] Verzeichniss der Kupferstich-Sammlung in der Kunsthalle zu Hamburg, Hamburg [1878], S. 159. Die Zuordnung ist nicht ganz eindeutig, da es zwei Blätter im dritten Zustand im Kupferstichkabinett gibt.

• Bibliographie

  Rembrandt entdecken. Die 100 schönsten Radierungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Herausgeber: Herwig Guratzsch; Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Dortmund, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, 2006, S. 74-75, Abb., Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 20

  The New Hollstein. Dutch & Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts 1450 - 1700, Rembrandt, Text I, Erik Hinterding; Jaco Rutgers; Herausgeber: Erik Hinterding; Jaco Rutgers, 2013, S. 215, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 135 III