Rembrandt Harmensz. van Rijn

Selbstbildnis mit Säbel, 1634

Einen empfindlichen, etwas skeptischen Blick wird man an diesem Bild wahrnehmen, auch wenn Rembrandt sich hier als strenger Herrscher ausgibt. Darin spricht sich das eigentliche Wesen des Künstlers aus, wie es auch in anderen, ähnlichen Selbstbildnissen der 1630er Jahre deutlich wird (Inv.-Nr. 6001, 6605). Denn der Prunk, den Rembrandt mit der königlichen Verkleidung treibt, ist eine Fassade, die ihm freilich Spaß macht. Allein einem König kommt der Hermelinpelz zu, wie ihn Rembrandt hier trägt und ihn noch mit einer goldenen Kette veredelt. Seine Wehrhaftigkeit unterstreicht ein scharfgeschliffener Säbel, den er in der Hand führt. Diese Waffe ist ein malaiischer Kris mit der dafür typischen in Wellen geschwungenen Klinge. Rembrandt konnte solche Waffen sehen und vielleicht auch erwerben, da Indonesien damals als Kolonie zu den Niederlanden gehörte.

Thomas Gädeke

Details zu diesem Werk

Radierung mit Spuren von Grabstichel 124mm x 102mm (Platte) 149mm x 126mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 6002 Sammlung: KK Druckgraphik, Niederlande, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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