Das vorliegende Blatt entstand nach Raffaels sog. Madonna Ansidei (um 1505, Öl auf Pappel, 209 x 148 cm, National Gallery London, Inv.-Nr.: NG 1171), der zentralen Tafel des um 1505 gestifteten Familienaltares Pala Ansidei. Seit 1768 befanden sich Teile der Pala, darunter auch das Madonnenbild, in der Sammlung des Herzogs von Marlborough in Blenheim Palace, bevor es 1885 in die Sammlung der National Gallery überging. Nur noch ein Teil der Predella mit einer Predigt des Hl. Johannes ist erhalten, zwei weitere Tafeln zeigten ursprünglich wohl das Verlöbnis Mariens und das Wunder des Hl. Nicolaus von Bari. [1]

Klara Wagner/ David Klemm

[1] Jürg Meyer zur Capellen: A critical catalogue of his paintings, Bd. 1: The Beginnings in Umbria and Florence, ca. 1500-1508, Landshut 2001, S. 165, Nr. 16, S. 169, Nr. 16, Nr. 16a.

Vgl. außerdem: Donal Cooper/ Carol Plazzotta: Raphael’s Ansidei Altarpiece in the National Gallery, in: The Burlington Magazine, Vol 146 (2004), Nr. 1220, S. 720–731; Brendan Cassidy: A Note on the Later History of Raphael’s Ansidei Altarpiece, in: The Burlington Magazine, Vol. 150 (2008), No. 1267, S. 672–675.

Vgl. auch: http://www.artivisive.sns.it/stampeditraduzione/schedaStampa.php?id=3455

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Oberhalb der Darstellung rechts nummeriert: "CCXXXVI."; unterhalb der Darstellung rechts signiert: "Rancini inc"; unterhalb davon in der Mitte bezeichnet: "RAFFAELLO / in Inghilterra / presso al Duca di Marlborough"

• Provenienz

  Alter Bestand der Bibliothek; vor 1887 erworben; vgl. Archiv 347, "Kupferwerke", Nr. 203; mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Besitz von Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle; 2014 dem Kupferstichkabinett überwiesen.