Agostino Mitelli

Entwürfe für einen Rahmen mit weiblichen Figuren und für eine Vase

Die lebendige Federzeichnung wurde bereits durch eine alte Inschrift auf dem Verso und durch einen Hinweis von Keith Andrews dem Bologneser Maler und Ornamententwerfer Agostino Mitelli zugewiesen.(Anm-.1) Diese allgemeine Zuschreibung kann hier präzisiert werden, zeigt doch das Blatt zwei Vorzeichnungen für (zwei) Darstellungen der 24-teiligen Folge „Disegni et Abbozzi di Agostino Mitelli“, die dessen Sohn Giuseppe Maria Mitelli radiert hat.(Anm.2) Die Studien sind in einer für Mitelli typischen lockeren Weise gezeichnet, die auch in der Radierung relativ gut bewahrt geblieben ist. Für die Funktion als Vorzeichnung spricht auch, dass beide Studien seitenverkehrt sind und mehrere Unterschiede zur Radierung aufweisen.(Anm.3) Sehr gut vergleichbar sind zahlreiche Studien in der Kunstbibliothek Berlin, die eine ähnlich freie, bisweilen sogar noch lockerere Strichführung zeigen.(Anm.4)

David Klemm

1 Die Inschrift lautet irrtümlicherweise: „Minelli“; gemeint war aber sicherlich Mitelli.
2 Taf. 24 der Folge. Abb. in: Le Collezioni d’arte della Cassa di Risparmio in Bologna. Le Incisioni. I. Giuseppe Maria Mitelli, hrsg. v. Franca Varignana, Bologna 1978 S. 234, Nr. 86 und S. 235, Nr. 90.
3 So sind z. B. die Ornamente häufig etwas detaillierter ausgeführt worden. Zudem ist die Vase in der Radierung etwas schlanker dargestellt.
4 Vgl. Agostino Mitelli. Drawings, Loan Exhibition of the Kunstbibliothek Berlin, Ausst.-Kat. Los Angeles, County Museum of Art, Los Angeles 1965; Sabine Jacob: Italienische Zeichnungen der Kunstbibliothek Berlin. Architektur und Dekoration 16. bis 18. Jahrhundert, Berlin 1975, S. 122–135, Nr. 579-688.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun 160mm x 212mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 52456 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Bildarchiv Hamburger Kunsthalle / bpk, CC-BY-NC-SA 4.0

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