Obgleich das Blatt eine alte Zuweisung an Franceschini trägt, wurde es 1908 im Kupferstichkabinett als Arbeit eines anonymen italienischen Künstlers des 18. Jahrhunderts inventarisiert. Keith Andrews hat bei einer Durchsicht der Bestände die alte Zuweisung an Franceschini wieder aufgegriffen.(Anm.1) 2008 hat Heiko Damm diese Zuschreibung nachdrücklich bestätigt.(Anm.2)
Typisch für Franceschini ist die leichte, skizzenhafte Anlage der Figur und die Wiederholung eines Details, wie hier der rechten Hand. Vergleichbar ist eine Studie in den Uffizien mit der Darstellung einer gebeugten Figur mit verschränkten Armen vor der Brust und der Wiederholung eines Armes.(Anm.3) Hinsichtlich der lockeren Konturführung und der Verwendung von Parallelschraffen weist auch eine weitere Studie in den Uffizien Übereinstimmungen auf.(Anm.4)
Trotz des Charakters einer fortgeschrittenen Detailstudie lässt sich die Zeichnung bislang mit keinem Werk Franceschinis verbinden.

David Klemm

1 Dokumentation im Archiv des Kupferstichkabinetts.
2 Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 25. 3. 2008.
3 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 3267.
4 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 3304 S.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Unten in der Mitte bezeichnet: "Mano del Volterrano." (Feder in Dunkelbraun); auf dem Verso am rechten Rand Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

• Provenienz

  Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

• Bibliographie

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 179-180, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 229