Anonym, nach 1525 (italienisch)

Blick in den Chor von S. Maria Sughera in Tolfa

Bei der bislang unbestimmten Architekturdarstellung handelt es sich um die Ansicht des Chors von S. Maria Sughera in Tolfa.(Anm.1) Diesen Kirchenbau ließ Agostino Chigi (1465–1520) ab 1504 errichten, nachdem dort ein Madonnenbild in einer Korkeiche erschienen war.(Anm.2) Nach 1525 erfolgte offenbar die Unterteilung des Chors. Der Altar ist noch erhalten.(Anm.3) Zu welchem Zweck die genaue Zeichnung angefertigt wurde, ist nicht klar. Auch lässt sich der Künstler aufgrund des um Dokumentation bemühten Zeichenstils und mangels Vergleichsblätter nicht näher bestimmen. Unabhängig davon stellt das Blatt aufgrund der sicher anzunehmenden Entstehung im 16. Jahrhundert eine bedeutende Quelle zur Baugeschichte der Kirche dar.

David Klemm

1 Elisabeth Kieven, Jens Niebaum und Stefanie Hanke ist für die genaue topographische Bestimmung zu danken. Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 11.10 2006.
2 Agostino Chigi besaß die Schürfrechte am kostbaren Alaun, das in der Gegend abgebaut wurde.
3 Zu Tolfa vgl. Natalina Mannino, “Il Santuario di Santa Maria della Sughera a Tolfa”, in: Quaderni dell’Istituto di Storia dell’architettura. Dipartimento di storia dell’architettura, restauro e conservazione dei beni architettonici, Università degli Studi Roma ‚La Sapienza’, N.S. Fasc. 21, 1993, S. 19-38., S. 19–38 u. Natalina Mannino, S. Maria della Sughera a Tolfa. L’architettura di un Santuario Mariano, Civitavecchia 1997.

Details zu diesem Werk

Feder in Braun, weiß gehöht, braun laviert 377mm x 245mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 52274 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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