Guglielmo Cortese, gen. Il Borgognone (eigentlich Guillaume Courtois)

Studie eines nackten sitzenden Jünglings

Die Zeichnung gelangte als Studie eines italienischen Künstlers des 16. Jahrhunderts in die Sammlung. Ann Sutherland Harris schlug mit einer undatierten Kartonnotiz Guglielmo Cortese als Urheber vor. Diese Einschätzung wurde 2000 von Dieter Graf per Kartonnotiz nachdrücklich unterstützt.
Typisch für Cortese ist die weiche Modellierung des Aktes in zarten Übergängen wie auch die lockere Verwendung von Parallelschraffen. Charakteristisch ist zudem, dass Cortese eine derart komplizierte Pose mit scheinbarer Leichtigkeit bewältigt.(Anm.1) Auch die zeichentechnisch unterschiedliche Körperbehandlung auf dem Verso lässt sich gut mit gesicherten Zeichnungen Corteses verbinden. So findet sich ein ähnlich unruhiges Umspielen von Konturlinien auf einer Studie zu einer Anbetung der Könige in Düsseldorf.(Anm.2)

David Klemm

1 Düsseldorf, museum kunst palast, Sammlung der Kunstakademie (NRW), Inv.-Nr. KA (FP) 8148; vgl. Dieter Graf: Die Handzeichnungen von Guglielmo Cortese und Giovanni Battista Gaulli, Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, Handzeichnungen Bd. 2, Düsseldorf 1976, Bd. 2/1, S. 65, Nr. 152 u. 2/2, S. 106, Abb. 200.
2 Düsseldorf, museum kunst palast, Sammlung der Kunstakademie (NRW), Inv.-Nr. KA (FP) 4553; vgl. Dieter Graf: Die Handzeichnungen von Guglielmo Cortese und Giovanni Battista Gaulli, Kataloge des Kunstmuseums Düsseldorf III, Handzeichnungen Bd. 2, Düsseldorf 1976, Bd. 2/1, S. 54, Nr. 113 u. Bd. 2/2, S. 86, Abb. 157.

Details zu diesem Werk

Rötel 312mm x 211mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 52272 Sammlung: KK Zeichnungen, Italien, 15.-19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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