Die Studie eines nackten Mannes wirkt in ihrer sorgfältigen Schraffierung und der Betonung der Körperformen wie eine Akademiestudie. In diese Richtung deutet auch die Übernahme der Armhaltung von der Figur des Laokoon. Recht untypisch für eine Akademiestudie ist jedoch die Einbettung der Figur in eine Landschaft. Dies könnte auf eine mythologische oder historische Begebenheit hindeuten, die allerdings aufgrund fehlender Attribute oder anderer dargestellter Personen nicht weiter aufgeschlüsselt werden kann. Nicholas Turner verwies auf Ähnlichkeiten zu Studien Guercinos hin und hält eine Einordnung in die Nachfolge dieses Künstlers für vertretbar.(Anm.1)

David Klemm

1 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 12. 3. 2008.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); bezeichnet: "F. Guercino (Barbieri) o Gennari" (Bleistift, unterstrichen)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  WZ (Fragment): Buchstabe „O“.

• Provenienz

  Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

• Bibliographie

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 207, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 279