Francesco Allegrini (I)
Joseph deutet dem Pharao seine Träume
Im reichen Bestand der Francesco Allegrini zugeschriebenen Zeichnungen lassen sich neben Blättern mit mehr oder weniger starken Schraffuren (vgl. Inv.-Nrn. 52294-52296) auch zahlreiche mit großer Leichtigkeit und Schnelligkeit hingeworfene Skizzen ausmachen.(Anm.1) Das Blatt mit der alttestamentarischen Szene lässt sich überzeugend dieser Gruppe zuordnen. Charakteristisch sind die sehr flüssigen Linienverläufe, die mehrfach ansetzenden Konturen, die dunklen Augenpunkte sowie der Verzicht auf Lavierung. Das Blatt dokumentiert Allegrinis Fähigkeit, mit wenigen, zum Teil abstrahierenden Strichen, eine komplexe Gruppe von Menschen in ihren aktiven und passiven Haltungen herauszuarbeiten. Ob die Skizze zur Vorbereitung eines Gemäldes gedient hat, ist unklar.
David Klemm
1 Vgl. z. B. den im Corpus Gernsheim dokumentierten Bestand.