Pietro Melchiorre Ferrari war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer der führenden Künstler Parmas. Besondere Begabung zeigte er als Bildnismaler, was sich auch in seiner Ernennung zum Hofporträtisten von Parma 1785 dokumentiert.
Ferrari verfügte nicht nur über die Fähigkeit, hoch stehende Persönlichkeiten Parmas und Norditaliens repräsentativ darzustellen (vgl. Inv.-Nr. 52112). Ihn interessierten auch rangniedrigere Menschen in alltäglichen Situationen. Die Studie eines Flötenspielers verdeutlicht Ferraris Bemühen, die exakte Haltung des Musikers festzuhalten.
Unverkennbar zeigt sich in der feinen Verwendung des Rötelstifts französischer Einfluss. Die Zuschreibung an Ferrari erfolgt aufgrund einer alten Aufschrift auf dem Verso. Eine genaue Beurteilung von Ferraris Zeichenkunst steht aus. Bislang sind nur sehr wenige Zeichnungen von ihm nachweisbar.

David Klemm

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unten rechts signiert: "Ferrari da Parma" (Graphit)

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso von einem Sammler (?) bezeichnet: "Pietro Ferrari, + 1787 Professore dell'Academia. Parma." (Technik?); am rechten Rand in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

• Wasserzeichen / Kettenlinien

  WZ: Schriftzug „I ♥ VEMAL…. (AUVERGNE)“; die Anordnung entspricht vom Typus Briquet 3393 (Paris 1754).

• Provenienz

  Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

• Bibliographie

  Mitteilungen aus dem Hamburger Kupferstichkabinett (II), Rolf Kultzen, 1966, S. 227-228, Abb. S. 16, Abb.-Nr.

  Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, David Klemm; Herausgeber, 2009, S. 173, Abb.-Nr. , Kat.-Nr. 217