Anton Joseph von Prenner
Die Versöhnung von Jacob und Esau, um 1730
Das Blatt ist die spiegelverkehrte Vorzeichnung zu Nr. 48, fol. 8 im 1731 erschienenen dritten Teil des „Theatrum Artis Pictoriae“, eines großen Galeriewerks, das nach der 1728 erfolgten Neuordnung der kaiserlichen Bildergalerie in der Stallburg begonnen wurde. Von 1728–1733 erschienen unter der Direktion des kaiserlichen Kunstbevollmächtigten Gundaker Graf Althan (1665– 1747) vier Bände mit insgesamt 160 Reproduktionen von Gemälden in kaiserlichem Besitz. Prenner war als Stecher an der Herausgabe des ursprünglich wohl auf über zwanzig Bände angelegten Werks beteiligt.
Das vorliegende Blatt ist die Vorzeichnung zur Reproduktion eines damals Rubens zugeschriebenen Gemäldes (Anm.1), das sich heute in Wien befindet und als Werk eines anonymen Malers nach Rubens gilt.(Anm.2) Vierzig Zeichnungen Prenners zum „Theatrum“ wurden 1889 aus der Wiener Sammlung Klinkosch versteigert (Anm.3); ob das vorliegende Blatt auch darunter war, lässt sich allerdings nicht mehr feststellen.
Peter Prange
1 C. G. Voorhelm Schneevoogt: Catalogue des Estampes Gravées d’après P. P. Rubens, Haarlem 1873, S. 5, Nr. 31.
2 Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv.-Nr. 691, vgl. Sylvia Ferino-Pagden, Wolfgang Prohaska, Karl Schütz: Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Verzeichnis der Gemälde, Wien 1991, S. 105, Taf. 412.
3 Katalog der reichhaltigen und vorzüglichen Sammlung von alten Handzeichnungen [...] aus dem Nachlasse des Herrn Josef C. Ritter von Klinkosch, 15.4.1889 und folgende Tage, C.J.Wawra, Wien 1889, S. 64, Nr. 680 a.