Es handelt sich um einen Stich nach der sog. Bridgewater-Madonna, ausgeführt von Raffael (Öl auf Leinwand, ursprünglich auf Holz, 82 x 57 cm, National Gallery of Scotland Edinburgh) (vgl. auch Inv.-Nr. 50010). Restauratorische Untersuchungen ergaben, dass Raffael die Madonna ursprünglich innerhalb einer Landschaft platzierte, jedoch später die Landschaft durch das Interieur ersetzte und selbst ein angelegtes Fenster durch eine geschlossene Nische übermalte. Die dynamische und komplexe Komposition des Kindes auf dem Schoß der Mutter hat in der Forschung Anlass zur Deutung des Gemäldes als Vorgriff auf Passion und Pietà gegeben. [1]

Klara Wagner

[1] Jürg Meyer zur Capellen: Raphael. The Paintings, Vol. I: The Beginnings in Umbria and Florence, ca. 1500-1508, Landshut 2001, S. 250-253, Kat.-Nr. 33.


Vgl. auch Inv.-Nr. 20426.

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Unterhalb der Darstellung links bezeichnet: "RAPHAËL PINXIT."; rechts davon signiert: "LORICHON SCULPSIT."; unterhalb davon in der Mitte bezeichnet: "VIERGE DU PALAIS DE BRIDGE-WATER / D' APRÈS LE TABLEAU ORIGINAL EXPOSÉ, JADIS DANS LA GALERIE DU PALAIS ROYAL; MAINTENANT À LONDRES DANS CELLE DU MARQUIS DE STAFFORD."; unterhalb davon links bezeichnet: "Felsing impr."; rechts davon bezeichnet: "Déposé à la Direction et Publié à Paris, Amsterdam, New York, & Hildburghausen par l'institut bibliographique."

  Beschriftung fremd: Unterhalb der Darstellung links bezeichnet: "Lorichon [unterstrichen], C.L.A." (Bleistift)

• Werkverzeichnis

  Apell 1880.253.4.IV (von IV); Höper 2001 295 D 14.2

• Provenienz

  Eduard Ludwig Behrens (1824-1895), Hamburg; Louise Auguste Behrens, geb. Romberg (1829-1906), Hamburg; nach deren Tod als Vermächtnis von E. L. Behrens der Kunsthalle vermacht; vgl. HAHK, Slg. 505.