Christoph Görgner, Kopie

Die Taufe Christi im Jordan, um 1660

Das Blatt wurde 1889 auf einer Auktion bei Prestel als Zeichnung von Matthäus Merian d. J. (1621–1687) angeboten, sie hat mit für Merian gesicherten Werken allerdings keine Ähnlichkeit.(Anm.1) Dies hatte bereits Lichtwark erkannt, der in dem Blatt eine Skizze von Matthias Scheits für die Sternbibel vermutete (siehe Inv.-Nr. 23718), doch hat später Hans Möhle darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Blatt um eine Kopie nach einer 1657 datierten und signierten „Taufe Christi“ von Christoph Görgner (oder Gorgner) in Berlin handelt.(Anm.2) Bis auf die Beschriftung, die auf dem Berliner Blatt die Taube aussendet („Hic est filius Meus dillectus“), handelt es sich zwar um eine genaue Kopie, die jedoch im Detail zeichnerische Unsicherheiten offenbart.
Die Skizze eines Bärtigen auf dem Verso, die möglicherweise ebenfalls nach einer Vorlage entstand, ist qualitätvoller und dürfte nicht von dem Kopisten stammen.

Peter Prange

1 Vgl. Daniela Nieden: Matthäus Merian der Jüngere (1621–1687), Göttingen 2002, S. 197–218.
2 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 7265, vgl. briefliche Mitteilung vom 8.4.1975 (Bildakte, Archiv der Hamburger Kunsthalle). Vgl. auch Kat. Berlin 1921, S. 174.

Details zu diesem Werk

Feder und Pinsel in Braun, mit Bleigriffel überzeichnet 298mm x 193mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 47283 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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