Matham schuf den vorliegenden Stich als Pendant zu einem Bildnis Michelangelos. In seiner spezifischen Ausprägung scheint das Portrait aus verschiedenen bekannten (Selbst-)bildnissen zusammengesetzt worden zu sein; so erinnert die Kombination aus weicher Kappe und Kragen an das Vasaris Vita Raffaels vorangestellte Bildnis, das lockige Haar und die sinnlich geformten Lippen an das Bildnis des Bindo Altoviti und das Bildnis eines jungen Mannes im Czartoryski Museum, welche formals phasenweise ebenfalls als Selbstbildnisse des Urbinaten galten.


Klara Wagner

Vgl. The New Hollstein. Dutch and Flemish Etchings, Engravings and Woodcuts, 1450-1700, Jacob Matham Part II, Band 17, Ouderkerk 2007, S. 235, Nr. 253.)

Details zu diesem Werk

• Beschriftung

  Beschriftung: Oben rechts signiert und datiert: "Cum privil. Sa. Cӕ. M. / IM[ligiert]atham Sculp et excud / 1630"; unterhalb davon rechts bezeichnet: obiit Ӕtat Suӕ / An. 33."; unterhalb der Darstellung bezeichnet: "RAPHAEL SANZIUS URBINAS Pictor et Architectus, ad miraculū orbi notissimus hanc sui / viventis imagin⁻e manu propria factam Posteritati Reliquit, quā tijpis expressam Immortalitate donavit"; unterhalb davon rechts signiert: "Matham"

  Beschriftung fremd: Auf dem Verso unten links nummeriert: "B. 200" (Bleistift); rechts davon nummeriert: "S.22." (Bleistift, alte Harzen-Nummer)

• Werkverzeichnis

  New Hollstein 2007.17.235.253

  weitere Werkverz. Nr. Höper 2001 301 D 24.1

• Provenienz

  Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 04 : 01 (Portraitkatalog), S. 144, Nr. 47; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle