Balthasar Denner, Zeichner
Abraham Bloemaert, Erfinder

Sieben Kopfstudien einer jungen Frau mit hochgestecktem Haar, 1698 - 1707 (?)

(aus dem sog. zweiten Skizzenbuch)

Durch kontinuierliches Wiederholen erlernt der angehende Künstler das Zeichnen, genau wie ein Schüler, der mit dem Schreiben beginnt; so lautet der didaktische Ansatz der ABC-Methode. Das Blatt bietet Einblick in diese Praxis, es zeigt einige von Denners Kopien nach Bloemaerts Tekenboek. Ihm ging es dabei um das exakte Erfassen des Umrisses und der Schattierung. Er wiederholte die seitwärts gewandten Köpfe mehrfach, variierte aber die in Kreuzschraffuren angelegten Schattierungen immer leicht. Zunächst legte er eine Vorzeichnung in schwarzer Kreide an, die er mit sicher gesetztem Rötelstrich fixierte. Beide Zeichenmaterialien sind leicht handhabbar, da sie keine vorherige Präparierung erfordern, und gehören daher seit jeher zur künstlerischen Ausbildung.

Alle Studien sind gegenseitige Kopien nach Bloemaerts „Tekenboek“, der Kopf links oben und die drei gleichen Köpfe mit dem Hut nach Tafel 15 (beide Köpfe oben), die beiden unteren Köpfe jeweils nach Tafel 4 (Köpfe rechts), der Kopf oben rechts nach Tafel 61 (Kopf unten links). Siehe Inv.-Nr. 44081-1.

Peter Prange

Details zu diesem Werk

Rötel über schwarzer Kreide 192mm x 150mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 44081-32 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. Bildnachweis: Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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