Balthasar Denner
Knabenkopf, nach links gewandt, 1715
Die drei Blätter mit dem Kopf eines Knaben dürften ebenfalls nach einem Gipsabguss eines jedoch nachantiken Werkes 1715 entstanden sein. Bemerkenswert ist, dass Denner bei jedem Versuch ein andersfarbiges Papier verwendet hat und auch auf einem Blatt die Zeichenmittel wechselt, um die Illusion von Körperlichkeit und Plastizität zu überprüfen. Auch unterscheiden sich die drei Blätter in charakteristischer Weise im Ausarbeitungsgrad. Während die Rötelzeichnung (Inv.-Nr. 44022) akribisch ausgearbeitet und dadurch die haptische Qualität des Kopfes am meisten greifbar ist, erscheinen die beiden Köpfe auf den farbigen Papieren weicher und malerischer, weniger hart.
Peter Prange