Johann Heinrich Ramberg

Die Grotte der Egeria bei Rom, 1792

Ramberg traf von Wien kommend noch Ende 1791 in Venedig ein, doch blieb er nicht einmal ein Jahr in Italien – bereits im Herbst 1792 trat er wieder die Rückreise nach Deutschland an. Möglicherweise haben ihn äußere Gründe wie die beginnenden Revolutionsunruhen zu einer schnellen Rückkehr bewogen, auch wenn in seinen Zeichnungen davon nichts zu merken ist.
Rambergs Reise durch Italien lässt sich auf Grund fehlender Nachrichten nur unzureichend verfolgen – sicher machte er Station in Venedig, Verona, Florenz, Rom und Neapel, doch auch in Bologna und Parma soll er gewesen sein –, die erhaltenen Zeichnungen geben jedoch Anhaltspunkte über seine weiteren Aufenthaltsorte. Neben Figurenskizzen und Straßenszenen entstanden in Italien vor allem aquarellierte Federzeichnungen mit Landschaften, topographischen Ansichten oder Naturdenkmälern wie die drei vorhergehenden Darstellungen. Doch nicht die Landschaft oder die antiken Überreste machen auf ihn einen besonderen Eindruck, sondern Szenen aus dem italienischen Volksleben, die er episodenhaft in den Vordergrund seiner Ansichten einbindet. Insofern hat Ramberg während seines Aufenthalts zwar reiche motivische Anregungen bekommen, die er nach seiner Rückkehr in zahlreichen Blättern verarbeitet hat – künstlerisch sollte die Italienreise jedoch unbedeutend für ihn bleiben.

Peter Prange

Details zu diesem Werk

Feder in Braun über Bleistift, Deckfarben, aquarelliert; aufgelegt und montiert 125mm x 197mm (Blatt) 210mm x 277mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 41939 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 15.-18. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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