Heinrich Reinhold, (?)
Johann Joachim Faber, ehemals zugeschrieben

Die Tempel von Paestum

Das bildhaft komponierte Blatt mit der Ansicht der Tempel von Paestum entstand wahrscheinlich nach einer fremden, bisher nicht identifizierten Vorlage, wofür nicht nur das verwendete Transparentpapier spricht. Reinhold hätte zwar zu einem Besuch der antiken Stätten bei seinen Aufenthalten am Golf von Neapel 1820 und 1823 Gelegenheit gehabt, doch ist nicht bekannt, dass er dort Station gemacht hätte. Wesentlicher erscheint indes, dass die Komposition mit den Repoussoirs zu beiden Seiten insgesamt zu bildhaft ausgeführt ist, als dass sie auf einem unmittelbaren Natureindruck beruhen könnte. Als Vorlage diente wahrscheinlich ein bisher nicht identifizierter Kupferstich, doch auch Gemälde, wie es z. B. später von Heinrich Gärtner mit einem nahezu identischen Bildausschnitt existiert (Anm. 1), sind nicht auszuschließen.

Peter Prange

1 Heinrich Gärtner, Tempel in Paestum, Aquarell, 167 x 252 mm, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Inv. Nr. Hz 57.606, vgl. Zeichnungen und Aquarelle des 19. Und 20. Jahrhunderts, Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Magdeburg 1966, S. 59, Nr. 81, Abb. (dort irrtümlich als griechische Landschaft bezeichnet).

Details zu diesem Werk

Bleistift auf Transparentpapier 287mm x 458mm (Blatt) Erworben 1906 bei Amsler & Ruthardt, Berlin Inv. Nr.: 41298 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang

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