Angelika Tischbein, Zeichnerin
Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler

Engelskopf (Detail aus der Madonna di Foligno), 1825

Die vorliegende Zeichnung zeigt einen Ausschnitt aus der von Raffael um 1512 gemalten Madonna di Foligno. In einer komplexen Komposition verbindet der Künstler in diesem als Altarretabel gefertigten Gemälde irdische und himmlische Sphäre: Während die Heiligen und der Stifter in einer Landschaft mit Ausblick auf die Stadt knien, schwebt Maria mit dem Kind auf Wolken über ihnen, welche sich jedoch nach oben hin zu einer Aureole aus Engeln verwandeln. Einige Bildelemente - besonders der Regenbogen und der Feuerball über der Stadtsilhouette sowie die leere Tafel in den Händen des Puttos vorn im Bild - führen in der Forschung nach wie vor zu Kontroversen die Deutung des Gemäldes betreffend. [1] Angelika Tischbein zeigt in ihrer Studie den Kopf ebenjenes, die leere Tafel in den Händen haltendes Engelchen. In seiner Physiognomie weicht dieses jedoch von derjenigen im Originalgemälde ab; möglicherweise basierte Tischbein ihre Zeichnung auf einer Graphikvorlage oder anderweitigen Reproduktion nach dem Gemälde.

Klara Wagner
[1] Jürg Meyer zur Capellen: Raphael. The Paintings Vol. II: The Roman Religious Paintings, ca. 1508-1520, Landshut 2005, S. 98-106, Kat.-Nr. 52

Details zu diesem Werk

Kohle 284mm x 373mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett. Erworben 1902 als Geschenk von Charlotte Ziegler, Wiesbaden Inv. Nr.: 39910 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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