Cornelis Schut (III)

Kardinalswappen, 1668

Dem vorliegenden Blatt gebührt innerhalb der Hamburger Schut-Gruppe eine Sonderstellung, weil es durch die wohl eigenhändige Beischrift zeitlich fixiert werden kann. Im Jahre 1668 war Schut bereits Konsul der Kunstakademie von Sevilla, zu deren Mitbegründern er zählte und der er in den Jahren 1670, 1674 und 1685 als Präsident vorstand.(Anm.1)
Gleichzeitig verrät sich in der disziplinierten Ausführung noch die Prägung durch seinen Onkel Cornelis Schut (I) (1597–1655), bei dem er vermutlich in den 1640er Jahren ausgebildet wurde.(Anm.2) Der ältere Schut war ein aktiver Stecher, und vielleicht folgte sein Neffe hier seinem Beispiel, denn die Griffelspuren verweisen auf graphische Umsetzung. Ein entsprechender Druck – denkbar wäre das Frontispiz eines Buches – ist bislang jedoch nicht bekannt.(Anm.3)
Eine Zweitfassung unserer Zeichnung befindet sich in Madrid.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 Vgl. El Dibujo Espanol De Los Siglos De Oro, Ausst.-Kat. Palacio de Bibliotecas y Museos, Madrid 1980, S. 108; Alfonso Emilio Pérez Sánchez: Tres siglos de dibujo sevillano, Ausst.-Kat. Sevilla, Hospital de los Venerables, Sevilla 1995, S. 39 und Gertrude Wilmers: Cornelis Schut (1597-1655): A Flemish Painter of the High Baroque, Turnhout 1996, S. 221.
2 Gertrude Wilmers: Cornelis Schut (1597-1655): A Flemish Painter of the High Baroque, Turnhout 1996, S. 21.
3 El Dibujo Espanol De Los Siglos De Oro, Ausst.-Kat. Palacio de Bibliotecas y Museos, Madrid 1980, S. 108.
4 Madrid, Museo del Prado, Inv.-Nr. F.D.264, Alfonso Emilio Pérez Sánchez: Dibujos Españoles. Siglos XV-XVII, Museo del Prado. Catálogo de Dibujos, 3 Bde., Madrid 1972, Bd. 1, S. 176.

Details zu diesem Werk

Feder in Grau, braun laviert, Spuren von Graphit; Griffelspuren; Einfassungslinien (Feder in Grau) 217mm x 169mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 38672 Sammlung: KK Zeichnungen, Niederlande, 15.- 19. Jh. © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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