Philipp Otto Runge

Aurora (Studie zum Gemälde "Der kleine Morgen"), 1807/08

Obwohl die Ausgestaltung der Aurora am Beginn von Runges Beschäftigung mit dem „Kleinen Morgen“ steht (vgl. Inv. Nr. 34187 und 34188), stand deren endgültige Festlegung bis zum Ende noch aus. Nach der Fertigstellung der Konstruktionszeichnung (Inv. Nr. 34184) entstanden offensichtlich eine Reihe von Studien, die einzelne Motive noch einmal überarbeiten bzw. variieren und damit die Berliner Vorzeichnung (Anm. 1) vorbereiten. Auf dem vorliegenden Blatt ist Auroras linker Arm etwas nach hinten abgewinkelt, so dass ihre Hand nun auf ihrer linken Hüfte aufliegt, während ihr Blick bereits leicht nach oben gerichtet ist. Auch erscheint sie etwas bewegter, nicht mehr ganz konsequent auf die Vertikalachse der Konstruktionszeichnung bezogen.
Schuster hat für die Gestalt der Aurora auf Anregungen durch Holzschnitte Dürers verwiesen (vgl. Inv. Nr. 34188), doch scheint auch in der zeichnerischen, altmeisterlichen Durcharbeitung, die besonders in dem unorganischen Brustansatz sichtbar ist, und den Proportionen Dürers Einfluss etwa seiner Aktstudien anzuklingen.
1 Der Morgen, Bleistift, Feder in Schwarz, Pinsel in Grau und Schwarz, 422 x 334 mm, Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, SZ 1, vgl. Traeger 1975, S.424-425, Nr. 395, Abb.

Details zu diesem Werk

Feder in Schwarz über Bleistift 548mm x 432mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 34190 Sammlung: KK Zeichnungen, Deutschland, 1800-1850 © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang, CC-BY-NC-SA 4.0

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