Francesco Fontana, Stecher
nach Raffael, eigentlich Raffaello Santi oder Sanzio, Maler, Erfinder

Madonna mit Christusknaben, sog. Madonna della Sedia / "LA BEATA VERGINE", vor 1834

Raffaels um 1514 entstandene "Madonna della Sedia" befindet sich heute in der Galleria Palatina in Florenz (Öl auf Pappel, Tondo, Durchmesser 71 cm, Inv.-Nr. 151) zählt zu den bekanntesten und zugleich am häufigsten reproduzierten Werken des Künstlers: Mandels vorliegender Kupferstich ist eine unter mehr als 80 Graphiken nach dem Gemälde. Es erfuhr besondere Aufmerksamkeit und Verehrung im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem sich verdichtenden Raffaelkult und wurde Gegenstand nicht nur kunsthistorischer Schriften, sondern auch diverser Legenden: So soll seine runde Form beispielsweise daher rühren, dass Raffael beim Spaziergang die Frau eines Winzers mit ihren beiden Kindern als Modell für seine Madonna mit Christus- und Johannesknaben in Ermangelung von Papier auf den Boden eines Weinfasses skizzierte.

Klara Wagner /David Klemm

Vgl. Jürg Meyer zur Capellen: A critical catalogue of his paintings, Bd. 2: The Roman Religious Paintings, ca. 1508-1520, Landshut 2005, S. 137, Nr. 57; Corinna Höper: Raffael und die Folgen. Das Kunstwerk in Zeitaltern seiner technischen Reproduzierbarkeit, Ostfildern-Ruit 2001, S. 315–316, Nr. D 35; Sterbliche Götter. Raffael und Dürer in der Kunst der deutschen Romantik, hrsg. v. Michael Thimann, Christine Hübner, Ausst.-Kat. Göttingen, Kunstsammlung der Universität Göttingen, Rom, Casa di Goethe, Petersberg 2015, S. 222, Nr. 39; Ernst Christoph Freiherr von Houwald: Buch für Kinder gebildeter Stände, Erstes Bändchen. Schauspiele, Mährchen, Romanzen und Erzählungen, Leipzig 1819, S. 57–70; Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Band 90: Minh Cao – Morillo, Berlin, Boston 2016, S. 489.

Details zu diesem Werk

Kupferstich 319mm x 319mm (Bild) 427mm x 351mm (Platte) 571mm x 475mm (Blatt) Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett Inv. Nr.: 3285 Sammlung: KK Druckgraphik, Italien, 15.-19. Jh. © Bildarchiv Hamburger Kunsthalle / bpk, CC-BY-NC-SA 4.0

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